- Organisches Umsatzwachstum trotz starkem Nachfrageeinbruch im vierten Quartal
- EBIT-Marge steigt von 7,1 auf 9,2 Prozent
- Fokus auf Intensivierung der Vertriebs- und F&E Aktivitäten in 2009/10
Die Miba, strategischer Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie, erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von 374,6 Millionen Euro. Auf vergleichbarer Basis – bereinigt um die aus dem Verkauf des Standorts Spanien abgegebenen Umsätze – entspricht dies einem Plus von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr trotz starkem Nachfrageeinbruch im vierten Quartal. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg mit 25 Prozent stärker als der Umsatz und belief sich auf 34,5 Millionen Euro.
„Das Geschäftsjahr 2008/09 wird uns als Jahr außergewöhnlicher Veränderung in Erinnerung bleiben“, sagt Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba. „Bis in den Spätsommer haben die Auftragsstände neue Rekordwerte erreicht. Mit dem Übergreifen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft brachen im vierten Quartal die Absatzmärkte der Miba in einer noch nie dagewesenen Intensität und Geschwindigkeit ein.“
Die Miba reagierte frühzeitig auf diese Entwicklung mit ihrer klaren strategischen Positionierung auf technologisch anspruchsvolle Produkte und Kosteneffizienz in allen Bereichen. Dem raschen Handeln ist auch zu verdanken, dass im Wirtschaftsjahr 2008/09 trotzdem eine Ergebnisverbesserung erzielt werden konnte. Die EBIT-Marge stieg von 7,1 auf 9,2 Prozent. Rund 19 Millionen Euro wurden für Forschung und Entwicklung zu Absicherung und Ausbau der Technologieführerschaft aufgewendet.
Im Konzern wurden 43,1 Millionen Euro (Vorjahr: 36 Millionen Euro) in die Fertigungskapazität und Produktqualität investiert. Davon entfielen rund 30 Millionen Euro auf die österreichischen Standorte.
Umsatz (Mio. €)
2008/09 374,6
2007/08 387,7
EBIT (in Mio. €)
2008/09 34,5
2007/08 27,6
EBT (in Mio. €)
2008/09 30,9
2007/08 24,6
Investitionen in Sachanlagen (in Mio. €)
2008/09 43,1
2007/08 36,0
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
2008/09 2.855
2007/08 2.706
Der Cash-flow aus dem operativen Bereich stieg im Berichtszeitraum von 53,6 auf 61,4 Millionen Euro. Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg des operativen Ergebnisses zurückzuführen. Damit konnten die Investitionen erneut zur Gänze aus eigener Kraft finanziert werden. Die Eigenkapitalquote von 57,9 Prozent unterstreicht die robuste Kapitalstruktur der Miba und sichert finanzielle Eigenständigkeit.
Die Miba beschäftigte 2008/09 im Jahresdurchschnitt 2.855 Mitarbeiter weltweit. Im Jahr zuvor waren es 2.706 Mitarbeiter. Zum Bilanzstichtag 31. Jänner 2009 lag der Beschäftigtenstand bei 2.825 (gegenüber 2.730 zum 31.1.2008). Der Personalaufbau resultiert aus Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung primär im ersten Halbjahr und hat schwerpunktmäßig an den österreichischen Standorten stattgefunden. Die deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab Herbst 2008 machte eine rasche Anpassung der Kapazitäten an das Marktumfeld erforderlich. Die umfassenden Personalmaßnahmen reichten dabei vom konsequenten Abbau der Urlaubs- und Zeitguthaben bis hin zur Reduktion der Belegschaft mit Fokus auf Leiharbeitskräfte. In weiterer Folge wurde nach dem Bilanzstichtag an allen österreichischen Standorten Kurzarbeit durchgeführt.
Miba Bearing Group erstmals größter Geschäftsbereich
Die Miba Bearing Group schloss das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem erneuten Umsatzrekord von 160,4 Millionen Euro. Sie steuert 42,6 Prozent zum Gesamtumsatz der Miba bei und ist damit erstmals größter Geschäftsbereich. In den Zielsegmenten wie schwere Nutzfahrzeuge und Schiffe erreichten die Auftragsstände aufgrund des hohen Bedarfs an Transportkapazitäten neue Spitzenwerte. Demzufolge war das Geschäftsjahr 2008/09 an allen Standorten der Miba Bearing Group von Kapazitätsengpässen geprägt. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, stiegen die Investitionen von 11,9 auf 20,8 Millionen Euro.
Miba Sinter Group spürt Abkühlung der Automobilkonjunktur
Die Miba Sinter Group wies – dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend folgend – bis zum Spätsommer eine sehr erfreuliche Entwicklung auf und lag bis dahin über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit der Abkühlung der Automobilkonjunktur im Herbst war das Abrufverhalten der Kunden deutlich rückläufig. Aufgrund des starken Nachfrageeinbruchs im vierten Quartal lag der Umsatz der Miba Sinter Group im Geschäftsjahr 2008/09 mit 135,4 Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau (160 Millionen Euro). Das entspricht 36 Prozent des Miba Gruppenumsatzes. Bereinigt um den im Geschäftsjahr 2007/08 verkauften Sinterstandort in Spanien betrug das Umsatzminus rund drei Prozent. Der Nachfragerückgang ab Herbst führte umgehend zur Einleitung umfassender Maßnahmenpakete an allen Sinterstandorten. Dabei wurden primär die Produktionskapazitäten mittels temporärer Anlagenstillstände angepasst.
Miba Friction Group steigert Umsatz um neun Prozent
Trotz eines schwachen vierten Quartals stieg der Umsatz der Miba Friction Group um rund neun Prozent auf 76,5 Millionen Euro. Damit trägt der Geschäftsbereich 20,2 Prozent zum Miba Gesamtumsatz bei. Während sich die Nachfrage im Landmaschinenbereich ganzjährig robust entwickelte, waren gegen Jahresende in den Bereichen Automobil und Baumaschinen starke Rückgänge zu verzeichnen.
Ausblick: Mit der Stammmannschaft durch die Krise
Entsprechend der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich der Start in das Geschäftsjahr 2009/10 für die Miba als Herausforderung erwiesen. Trotz milliardenschwerer Konjunkturpakete in den Industriestaaten kommen die Kernmärkte der Miba nicht in Schwung. Die aktuellen Abrufmengen liegen je nach Absatzmarkt und Kunde deutlich unter dem Vorjahr und lassen ein um ein Viertel niedrigeres Umsatzniveau als 2008/09 erwarten. Aus heutiger Sicht kann eine zuverlässige Einschätzung zur Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres nicht getätigt werden. Darüber hinaus erhöht ein kurzfristiges Abrufverhalten der Kunden die Komplexität der Planung. Die Miba geht davon aus, dass sich eine Besserung frühestens 2010 abzeichnen wird.
Die Miba hat sich in allen Geschäftsbereichen frühzeitig auf das anspruchsvolle Marktumfeld vorbereitet. Wettbewerbsfähige Kostenstrukturen, eine solide Liquiditätsbasis und hochqualifizierte Mitarbeiter sind der Schlüssel, um gestärkt aus dieser Rezession hervorzugehen. Ziel ist, die Stammmannschaft durch flexible Arbeitszeit- und Gehaltsmodelle weitgehend halten zu können.
Der Fokus liegt im Geschäftsjahr 2009/10 auf der Intensivierung der Vertriebs- und F&E- Aktivitäten, um die Produkt- und Technologieführerschaft in den Kernsegmenten nachhaltig abzusichern. Mit ihrem Forschungsschwerpunkt leistungsstarke, sichere und umweltfreundliche Antriebstechnologien ist die Miba auf die Anforderungen ihrer Kunden ausgerichtet.