- Miba setzt auf technologisch anspruchsvolle Schlüsselkomponenten für künftige Antriebsgenerationen
- Positives EBIT von 16,4 Millionen Euro trotz starkem Nachfrageeinbruch
- Eigenkapitalquote steigt auf 60,1 Prozent
- Miba gewinnt Marktanteile und investiert in neue Geschäftsbereiche
Die Miba, strategischer Partner der internationalen Motoren- und Fahrzeugindustrie, erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzernumsatz von 311,8 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) beträgt 16,4 Millionen Euro. Das ist eine im Branchenvergleich hervorragende Leistung. Der Start in das neue Geschäftsjahr 2010/11 verlief erfreulich:
- Miba übernimmt im April den britischen Beschichtungsspezialisten Teer Coatings Ltd.
- Miba Sinter Group eröffnet neuen Standort in McConnelsville, Ohio/USA im Juni
- Miba Bearing Group startet Produktion von Hochleistungs-Gleitlagern für LKW in USA
„Das Geschäftsjahr 2009/10 war ein besonders herausforderndes in der Geschichte der Miba“, meint Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba. „Wir haben bewiesen, dass wir uns in harten Zeiten behaupten können – die Miba hat in jedem Quartal ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Zu Beginn des Jahres haben wir die richtigen Schwerpunkte gesetzt: die rasche Anpassung unserer Kostenstrukturen an die Abrufmengen unserer Kunden und die nachhaltigen Sicherung der Liquidität. Die klare strategische Ausrichtung auf technologisch anspruchsvolle Produkte und Zukunftstechnologien bewährt sich.“
Die ersten drei Quartale des abgelaufenen Geschäftsjahres standen im Zeichen der weltweiten Rezession. Das vierte Quartal hingegen deutete bereits auf eine sich bessernde Wirtschaftslage hin. Im Geschäftsjahr 2009/10 wurde ein Gruppenumsatz von 311,8 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von 16,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Branchenvergleich hat sich die Miba gut behauptet. Dem raschen und konsequenten Handeln zu Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres ist es zu verdanken, dass die Miba auch 2009/10 ein positives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 16,4 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Somit liegt die EBIT-Marge bei 5,3 Prozent. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung) lag bei 45,6 Millionen Euro.
Liquidität sichert Unabhängigkeit
Besonderes Augenmerk lag im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der nachhaltigen Stärkung der Liquidität. Die liquiden Mittel lagen mit 50,8 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert in Höhe von 24,6 Millionen Euro. Das erfolgreiche Liquiditätsmanagement spiegelt sich auch in einem Nettoguthaben in Höhe von 7,1 Millionen Euro, das die Miba mit Bilanzstichtag 31. Jänner 2010 ausweist. Zum Vergleich: die zum 31. Jänner 2009 ausgewiesene Nettoverschuldung der Miba Gruppe lag bei 19,3 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote stieg weiter an und erreichte 60,1 Prozent. Sie unterstreicht die robuste Kapitalstruktur der Miba und sichert ihre finanzielle Eigenständigkeit.
Wachstum durch Technologie
Unverändert hoch sind die Ausgaben zur Absicherung und zum Ausbau der Technologieführerschaft. Im Geschäftsjahr 2009/10 hat die Miba trotz Umsatzreduktion 18,7 Millionen Euro in F&E investiert. Dies entspricht einer Forschungsquote von rund sechs Prozent des Gesamtumsatzes. Die Miba setzt auf die Entwicklung von Komponenten für leistungsstarke, effiziente und alternative Antriebe:
- Höchstbelastbare und völlig bleifreie Gleitlagerlösungen der Miba Bearing Group werden in modernen und sparsamen Dieselmotoren für LKW eingesetzt. Die Qualifikation neuer Materialien ermöglicht es, dass zukünftige Lagergenerationen strengere Umweltauflagen erfüllen. Großes Potenzial für die Anwendung der Miba Gleitlagertechnologie außerhalb von Verbrennungsmotoren bietet der Bereich Windkraftanlagen, erste Patentierungen stehen bevor.
- Die Miba ist ein starker Technologiepartner bei der Entwicklung von kleineren, verbrauchs- und emissionsärmeren Motoren und Getrieben. Komponenten der Miba Sinter Group für Doppelkupplungsgetriebe oder Servo-Synchronisierungen tragen maßgeblich zu erhöhtem Schaltkomfort und zur Verbrauchsreduktion von PKW bei.
- Die Miba Friction Group punktet mit ihrem Entwicklungs-Know-how im Bereich Windturbinen. Ein neuer Reibbelag mit einer höheren Energiebelastbarkeit trägt zur Leistungssteigerung von Windkraftanlagen bei.
- Auch die konsequente Weiterentwicklung funktionaler Bauteilbeschichtungen zur Reibungsminimierung bringt die Miba ihrer Vision einen Schritt näher: Kein Antrieb ohne Miba Technologie.
Strategisch ausgerichtete Investitionen
Im Konzern wurden 19,5 Millionen Euro (Vorjahr: 43,1 Millionen Euro) in die Fertigungskapazität und Produktqualität investiert. Rund 72 Prozent der im vergangenen Jahr durchgeführten Investitionen entfielen auf die Standorte in den USA und China. Diese Investitionen dienen dem weiteren Ausbau der Miba Position in diesen strategisch bedeutsamen Märkten.
Der Cash-flow aus dem operativen Bereich sank im Berichtszeitraum von 51,6 auf 48,1 Millionen Euro. Dies ist imWesentlichen auf den Rückgang des operativen Ergebnisses zurückzuführen. Die Miba finanzierte ihre Investitionen erneut zur Gänze aus eigener Kraft.
Umsatz (Mio. €)
2009/10 311,8
2008/09 374,6
EBIT (in Mio. €)
2009/10 16,4
2008/09 34,5
EBT (in Mio. €)
2009/10 15,5
2008/09 30,9
Investitionen in Sachanlagen (in Mio. €)
2009/10 19,5
2008/09 43,1
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
2009/10 2.613
2008/09 2.855
Miba hält ihre Stammmannschaft
Die Miba beschäftigte 2009/10 im Jahresdurchschnitt 2.613 Mitarbeiter weltweit. Im Jahr zuvor waren es 2.855 Mitarbeiter. Zum Bilanzstichtag 31. Jänner 2010 lag der Beschäftigtenstand bei 2.620 (gegenüber 2.825 zum 31. Jänner 2009). Der Personalabbau resultiert aus Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung. Der Personalaufwand mit 108,8 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt um 11 Prozent unter Vorjahresniveau (121,7 Millionen Euro).
Die Miba hat in den vergangenen fünf Jahren rund 750 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber war es das erklärte Ziel, die qualifizierte Stammmannschaft trotz der schwierigen Monate zu halten. Die Miba reagierte auf die Auftragseinbrüche mit einer breiten Palette an Personalmaßnahmen wie Überstunden- und Urlaubsabbau, Bildungskarenz, Kurzarbeit und die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle. Mit Ende Jänner 2010 wurde die Kurzarbeit beendet. Unverändert hoch blieb der Stellenwert der Lehrlingsausbildung. 2009 haben 28 junge Mädchen und Burschen ihre Lehre als Produktionstechniker im Unternehmen begonnen.
Miba Bearing Group baut Standorte in China und USA aus
Die Miba Bearing Group erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 132,6 Millionen Euro. Somit steuerte sie 42,4 Prozent zum Gesamtumsatz der Miba Gruppe bei und ist damit der größte Geschäftsbereich. Gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung, das Halten des qualifizierten Stammpersonals und die konsequente Fortführung strategischer Projekte führten dazu, dass die Aufwendungen nicht im gleichen Ausmaß wie der Umsatz rückläufig waren. Das im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 24,1 Millionen Euro (Vorjahr 33,4 Millionen Euro). Die Miba Bearing Group als führender Entwicklungspartner von Gleitlagern ist dort, wo der Kunde sie braucht. In China lief bereits im Sommer 2009 die Serienproduktion von Großlagern für Boote und Schnellfähren erfolgreich an. Im Juni startet die Produktion von Hochleistungs-Gleitlagern für LKW Dieselmotore in McConnelsville, Ohio/USA.
Miba Sinter Group steigert Profitabilität
Die Miba Sinter Group war als erster Geschäftsbereich der Gruppe bereits gegen Ende des Geschäftsjahres 2008/09 von den Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen. Die in vielen Ländern derWelt eingeführten Maßnahmenpakete zur Konjunkturstabilisierung (wie beispielsweise Verschrottungsprämie) und eine Reihe von Neuprojekten führten dazu, dass die Miba Sinter Group mit einem Umsatz von 125,7 Millionen Euro (Vorjahr 135,4 Millionen Euro) einen im Branchenvergleich geringen Rückgang in Höhe von 7 Prozent verzeichnete. Die konsequente Umsetzung frühzeitig eingeleiteter Maßnahmen, wie zum Beispiel die temporäre Stilllegung von Anlagen, führte trotz Umsatzrückgangs zu einer Steigerung der Profitabilität. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich von 18,6 auf 19,7 Millionen Euro. Die Miba Sinter Group eröffnet im Juni den neuen Standort in McConnelsville, Ohio. Die USA ist ein Zukunftsmarkt für Miba Technologie im Bereich verbrauchsärmerer und emissionsreduzierter Motore und Getriebe.
Miba Friction Group erhöht Forschungsquote
Der Umsatz der Miba Friction Group lag im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 51,1 Millionen Euro um 33 Prozent unter dem Vorjahreswert. Damit trägt der Geschäftsbereich 16,2 Prozent zum Miba Gesamtumsatz bei. Der Umsatzrückgang war mit verantwortlich, dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 0,5 Millionen Euro negativ war (Vorjahr positives EBITDA in Höhe von 9,2 Millionen Euro). Die Friction Group hat trotz des turbulenten Wirtschaftsumfeldes konsequent in F&E investiert. Die Investitionsquote lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 7 Prozent vom Umsatz.
Ausblick: Neue Chancen für die Miba
Die Miba startete gut in das neue Geschäftsjahr 2010/11. In einzelnen Segmenten erreichen die Auftragsstände beinahe wieder das Niveau vor der Rezession, die Abrufmengen der Kunden unterliegen aber starken Schwankungen und der Planungshorizont ist kurz. „Wir haben einen guten Überblick über das erste Halbjahr, wie sich die zweite Jahreshälfte entwickeln wird, ist im Moment noch schwer absehbar“, sagt Vorstandsvorsitzender Peter Mitterbauer. Das kurzfristige Abrufverhalten der Kunden erhöht die Komplexität der Planung und verlangt dem Unternehmen ein hohes Maß an Flexibilität ab.
„Die Miba stellt sich den Herausforderungen und Chancen und ist dafür gut gerüstet. Hohe technologische Kompetenz, eine solide Liquiditätsbasis und qualifizierte Mitarbeiter sind der Schlüssel, um gestärkt aus dieser Rezession hervorzugehen“, so Mitterbauer. Die Lage in den Auslandsmärkten ist positiv, auch in den USA. GroßesWachstumspotenzial zeigt sich auch in Märkten wie China, Indien oder Brasilien. Die strategischen Investitionen in den Aufund Ausbau der Standorte in China und USA stärken die Miba Marktposition als Technologieführer weiter. Im Bereich Beschichtungen stellt die Übernahme des Beschichtungsspezialisten Teer Coatings in Droitwich, UK im April eine Erweiterung der Kompetenz und des Produktportfolios der Miba dar.
Im laufenden Geschäftsjahr liegt ein Fokus auf den Themen Qualität, Flexibilität und Gesundheit. Die Miba arbeitet aktiv und strukturiert an einer hohen Unternehmensqualität. „Eine Stärke der Miba ist ihr guter Ruf bei unseren Kunden. Kundenzufriedenheit hat für uns Priorität und steht im Mittelpunkt unserer dauernden Anstrengungen um höchste Qualität und Zuverlässigkeit“, so Mitterbauer abschließend.