- Jahresumsatz der Miba Gruppe stieg um 18 Prozent auf 888 Millionen Euro (Vorjahr: 752 Millionen)
- Zahl der Beschäftigten um rund 1.000 auf 7.000 erhöht
- 120 Millionen Euro Investitionen in Sachanlagen und Forschung & Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr
- Miba baut zwei neue Werke in China und wird in den kommenden vier Jahren dort 100 Millionen Euro investieren
- Mit der Akquisition der Industriegleitlager-Sparte der John Crane Group mit drei Werken in den USA und einem Werk in Deutschland steigt die Miba in ein neues Geschäftsfeld, die Entwicklung und Produktion von Industriegleitlagern, ein
Die oberösterreichische Miba Gruppe hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 (1.2.2017 bis 31.1.2018) mit einem neuen Rekord-Jahresumsatz von 888 Millionen Euro abgeschlossen. Das entspricht einer Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 752 Millionen Euro. Diese Steigerung kommt zum überwiegenden Teil aus organischem Wachstum (15,5 Prozent), daneben zu 4 Prozentpunkten aus Akquisitionen – negative Wechselkurseffekte haben 1,5 Prozentpunkte an Wachstum gekostet. Nach einigen Jahren mit unterschiedlichen Entwicklungen haben im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder alle Geschäftsbereiche der Miba an Umsatz dazugewonnen. Die Beschäftigtenzahl der Miba hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 1.000 erhöht, seit Februar 2018 beschäftigt die Gruppe mehr als 7.000 Mitarbeiter.
120 Millionen Euro Investitionen in die Zukunft der Miba
Im Geschäftsjahr 2017/18 hat die Miba rund 120 Millionen Euro investiert, davon 80 Millionen Euro in Sachanlagen sowie 40 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Die Forschungsquote der Miba ist traditionell hoch, sie betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 4,5 Prozent. „Wir wollen auch weiterhin intensiv in die Zukunft der Miba investieren“, bekennt sich Miba Vorstandsvorsitzender F. Peter Mitterbauer zum Wachstumskurs der Unternehmensgruppe: „Die gute Eigenkapitalausstattung der Miba mit einer Eigenkapitalquote von 54,3 Prozent schafft die besten Voraussetzungen dafür, selbstbestimmt und unabhängig weiter in die Zukunft der Miba zu investieren und zu wachsen.“
Miba baut in China zwei neue Werke und investiert 100 Millionen Euro
Die Miba ist seit 2007 in China vertreten und beschäftigt dort mittlerweile 1.000 Mitarbeiter. Der Umsatz des Produktionsstandorts in Suzhou nahe Shanghai ist seit 2010 von rund 200 Millionen RMB auf mehr als 800 Millionen RMB – das sind mehr als 100 Millionen Euro – angewachsen. Zudem wächst das Geschäft mit Hochleistungswiderständen für Elektrofahrzeuge und für die Energieübertragung über weite Distanzen (HVDC-Technologie) am Miba Standort in Shenzhen bei Hong Kong stark. „Wir haben uns daher entschieden, in den kommenden vier Jahren 100 Millionen Euro im stark wachsenden chinesischen Markt zu investieren“, meint F. Peter Mitterbauer: „Einerseits bauen wir um fast 20 Millionen Euro zwei neue Produktionsstandorte in Suzhou und in Qingxi bei Shenzhen. Andererseits werden wir mit einem umfangreichen Investitionsprogramm in Anlagen und Maschinen unsere bestehenden Produktionskapazitäten in China stark erweitern.“
Kauf der Industriegleitlager-Sparte der John Crane Group mit vier Werken
Die Miba ist heute einer der weltweit wichtigsten Anbieter von Motorengleitlagern. Nun steigt das Unternehmen in ein neues, zusätzliches Geschäftsfeld ein: die Entwicklung und Produktion von Industriegleitlagern. Eine solche Erweiterung stand schon seit Längerem im strategischen Fokus der Miba, ist sie doch die logische Ergänzung des bisherigen Produktangebots der Gleitlager-Division der Unternehmensgruppe. Für die Miba erschließt sich damit ein neuer, bisher nicht bearbeiteter Markt. Als erste Maßnahme zum Aufbau des neuen Geschäftsfelds hat die Miba die Industriegleitlagersparte der John Crane Group mit drei Produktionsstandorten in den USA und einem Werk in Deutschland gekauft. Der Kauf wurde bereits durch die Wettbewerbsbehörden genehmigt und wird demnächst vollzogen.
Die Industriegleitlagersparte der John Crane Group produziert hydrodynamische Gleitlager für den Maschinen- und Anlagenbau. Diese werden von Kunden aus der Energiebranche und dem Anlagenbau überwiegend in Hochleistungsanwendungen wie Turbinen, Kompressoren oder Industriepumpen eingesetzt. Man findet sie in Anwendungen in der Energiegewinnung, der Öl- und Gasindustrie sowie der chemischen Industrie. Die neuen Produktionsstandorte der Miba erwirtschaften mit etwa 350 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro. „Durch den Kauf der Industriegleitlager-Sparte von John Crane wollen wir einen starken, weltweit tätigen Gleitlagerspezialisten sowohl für Motorengleitlager, als auch für Industriegleitlager auf dem Markt etablieren“, erläutert Miba Chef F. Peter Mitterbauer. „Damit setzen wir einen nächsten wichtigen Schritt für das Wachstum unserer Gruppe. Wir stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit und es entstehen noch breitere Entwicklungsmöglichkeiten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Miba Technologie für größten E-Autohersteller der Welt
Auch das bestehende Geschäft will die Miba weiter ausbauen. „Unsere Unternehmensgruppe ist für viele unserer Kunden seit Jahrzehnten ein wichtiger und anerkannter Partner bei der Entwicklung und Produktion von hocheffizienten Komponenten für mehr Energieeffizienz, mehr Umweltfreundlichkeit, mehr Präzision und höhere Leistung“, meint Miba Chef F. Peter Mitterbauer: „Es gilt, in unserem sehr erfolgreichen bestehenden Geschäft auch in Zukunft das Ohr ganz nahe am Kunden und seinen Bedürfnissen zu haben.“ Daneben will die Miba die Wachstumschancen, die sich aus neuen Antriebskonzepten wie der Hybridtechnologie und dem rein batterieelektrischen Fahren ergeben, nutzen. „Wir haben vor zwei Jahren ein zentrales e-Mobility Innovation Lab eingerichtet und beschäftigen uns zudem in allen Geschäftsbereichen mit der Elektrifizierung“, meint F. Peter Mitterbauer: „Erste Erfolge bestätigen diesen Weg. China ist der weltweit größte E-Automarkt, wir haben die Chancen dort genutzt und sind mit EBG Hochleistungswiderständen bereits in den rein elektrischen Fahrzeugen vieler großer Hersteller vertreten, darunter auch in jenen des weltweit größten E-Autoproduzenten.“ Zudem entwickelt und baut die Miba für ihre Kunden Produktionsanlagen für den Bau von Statoren für Elektromotoren. Und auch Technologien zur Batteriekühlung bietet die Miba ihren Kunden an.
Wachstum schafft Bedarf an 400 zusätzlichen Mitarbeitern in Österreich
Seit 2010 hat die Miba in Österreich 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – und das Wachstum geht weiter: allein in den kommenden drei Jahren wird die Unternehmensgruppe in Österreich 400 zusätzliche Mitarbeiter benötigen. „Wir brauchen einerseits gut qualifizierte Facharbeiter für unser bestehendes, stark wachsendes Geschäft“, erklärt Miba Chef F. Peter Mitterbauer: „Allein im Gleitlagerwerk in Laakirchen werden derzeit 20 Metalltechniker gesucht. Zusätzlich zur externen Suche nach neuen Mitarbeitern bilden wir derzeit rund 220 Lehrlinge aus und haben mit der Metallfacharbeiterlehre im zweiten Bildungsweg ein internes Weiterbildungs- und Höherqualifizierungsprogramm entwickelt. Zudem suchen wir laufend Techniker, Vertriebsmitarbeiter und Entwickler sowohl für das bestehende Geschäft, als auch für neue Wachstumsfelder rund um die Elektrifizierung der Antriebstechnologien und die Digitalisierung.“ Weltweit will die Miba in den kommenden drei Jahren um mehr als 2.000 Mitarbeiter wachsen.