Start des Pilotprojekts Duale Berufsbildung in der Slowakei

Mit Dualer Ausbildung in der Slowakei dem vorherrschenden Fachkräftemangel begegnen und weiteres Wachstum sicherstellen

Mit Dualer Ausbildung in der Slowakei dem vorherrschenden Fachkräftemangel begegnen und weiteres Wachstum sicherstellen

Die Miba AG ist eine internationale Unternehmensgruppe mit Headquarters in Laakirchen/Oberösterreich, deren Produkte wie Sinterformteile, Gleitlager, Reibbeläge, Leistungselektronik-Komponenten und Beschichtungen weltweit in Fahrzeugen, Zügen, Schiffen, Flugzeugen und Kraftwerken zu finden sind. Seit der Gründung der Miba im Jahr 1927 hat sich das Unternehmen von einer Reparatur- und Produktionswerkstätte für Motorenteile zu einer international führenden Technologiegruppe entwickelt. Heute beschäftigt die Miba weltweit rund 4.600 Mitarbeiter, die an mehr als 20 Standorten, darunter auch in CEE, Antriebskomponenten entwickelt, produziert und verkauft. Technologieführerschaft, lebenslanges Lernen, unternehmerisches Handeln und die Leidenschaft für den Erfolg sind dabei wichtige Werte. 


CEE als strategisches Standbein – 1.300 Miba-Beschäftigte in der Slowakei

Durch Investitionen von rund fünf Prozent des Umsatzes in Forschung & Entwicklung sowie ein Prozent in Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter wird der Wettbewerbsvorsprung weiterhin gesichert. Die Miba-Gruppe ist seit 1991 mit eigenen Produktionsstandorten in der Slowakei aktiv und mehr als 25% der globalen Mannschaft arbeiten an den Standorten in Dolný Kubín und Vráble, wo 2007 ein Werk in einem Industriepark auf der grünen Wiese errichtet wurde. Alleine seit 2001 wurden seitens der Miba-Gruppe insgesamt ca. 55 Millionen Euro in der Slowakei investiert.


Lehrlingsausbildung Slowakei

Wachstum und laufende Investitionen in einem sehr dynamischen und volatilen Umfeld bedeuten entsprechende Herausforderungen für die Mannschaft – auch an den Standorten in der Slowakei. Eine besondere Herausforderung und Chance war der Aufbau einer dualen Ausbildung nach Vorbild der österreichischen Lehrlingsausbildung, die in Dolný Kubín seit 2007 angeboten wird. Über den Zeitraum von drei Jahren erfolgt in enger Kooperation mit einer lokalen Schule eine dreijährige Lehrlingsausbildung. Neben einer praktischen und theoretischen Ausbildung in der Schule bekommen die Lehrlinge im Betrieb insbesondere Kenntnisse in Bereichen wie Instandhaltung, Werkzeugbau und Produktionstechnik vermittelt. Ergänzt durch Auslandsaufenthalte am Schwesterstandort in Vorchdorf / OÖ und Aktivitäten zur persönlichen Weiterentwicklung kann hier eine für den Miba Standort Dolný Kubín maßgeschneiderte Ausbildung angeboten werden. „Lehrlingsaustausch zwischen Österreich und der Slowakei lassen durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch neben der persönlichen Horizonterweiterung auch die fachliche Qualität auf beiden Seiten deutlich steigen“, unterstreicht F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba Gruppe. Aktuell befinden sich 40 Lehrlinge in Dolný Kubín in Ausbildung. „Erste Früchte der harten Arbeit der vergangenen Jahre konnten bereits geerntet werden. Beispielsweise haben im Frühjahr in der Slowakei 11 Miba-Lehrlinge ihre Ausbildung abgeschlossen. Die interne Nachfrage war riesig, und mit Begeisterung wurden diese übernommen“, so Mitterbauer.


Aus- und Weiterbildung notwendig

Das Pilotprojekt Nitra ist eine großartige Initiative, die die Miba gerne unterstützt. Im Rahmen dieses Projektes werden die Schulen mit einer guten Infrastruktur ausgestattet und zusätzlich das Lehrpersonal mit wichtigen Weiterbildungsangeboten versorgt. Es gilt hier dem Staatssekretär Dr. Chudoba und den Projektpartnern zu danken, ohne deren Einsatz diese Initiative nicht in dieser Form zustande gekommen wäre. „Die Miba hat in 86 Jahren über 1.300 Lehrlinge ausgebildet und stellt dieses Know-How gerne zur Verfügung“, informiert Mitterbauer. Darüber hinaus ist es notwendig, nach dem Pilotprojekt flächendeckend duale Ausbildungen in der Region zu forcieren. Hierfür müssen rechtzeitig Mittel für gute Infrastruktur in den Schulen und gut ausgebildetes Lehrpersonal zur Verfügung gestellt werden. „Dazu sind der regelmäßige und intensive Kontakt mit slowakischen Entscheidungsträgern und Bildungseinrichtungen notwendig. Zusätzlich müssen Eltern und Jugendliche für diese Ausbildungsform sensibilisiert werden, um ihnen die Zukunftschancen und -perspektiven aufzuzeigen“, so F. Peter Mitterbauer, Vorstandsvorsitzender der Miba Gruppe.


Die Förderung unternehmerischen Muts, die Verstärkung eines positiven Images von Technik- und Naturwissenschaften, das Bekenntnis zu Leistung und Erfolg – das sind Werte, die in vielen europäischen Ländern erneut entdeckt werden müssen. Zusätzlich darf sich auch Österreich nicht auf den Standards der dualen Ausbildung ausruhen, sondern muss kontinuierlich Adaptierungen durchführen, die die dynamischen, sich ständig verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit sich bringen. „In der Schweiz müssen die Lehrberufe alle 5 Jahre überarbeitet werden“, so Mitterbauer. Dieses Modell stellt sich die Anforderungen an eine Ausbildung in einem volatilen Umfeld zu erfüllen.