Mit unternehmerischem Handeln
und Begeisterung zum Erfolg

Vladimír Toman
Slowakische Technische Universität Bratislava, Fakultät für Maschinenbau,
Bereich Industriemaschinen und Ausrüstung für Maschinenbau, bei der Miba seit 1991

Anna Michalíková
Technische Universität Zvolen, Fakultät für Holzwissenschaft und -technologie,
Bereich Betriebsmanagement, bei der Miba seit 2004

Die Miba Sinter Slovakia (MSSK) ist einer der bedeutendsten industriellen Arbeitgeber in der Orava-Region. Seit 1991 beliefert das Unternehmen Kunden aus der europäischen Automobilindustrie mit Sinterformteilen in höchster Präzision und Qualität. In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Miba Sinter Slovakia innerhalb der Miba Gruppe zum Standort mit den meisten Mitarbeitern entwickelt.

 

 

In den letzten Jahren wurde die Miba Sinter Slovakia zum weltgrößten Standort der Miba. Was waren die Meilensteine in der Geschichte? Welche unternehmerischen Entscheidungen und Taten waren der Schlüssel zu diesem Erfolg? 

Vladimír: Das muss ich ein bisschen richtig stellen: der größte Standort nur nach der Mitarbeiterzahl. Weitere Führungspositionen in der Sinter Group kommen hoffentlich noch! Wenn ich an einschneidende Phasen denke, so fallen mir viele ein, die kompliziert, anspruchsvoll und vor allem motivierend waren. Es waren Ereignisse, die das Unternehmen von außen beeinflusst haben: Nach der Unternehmensgründung und dem Fertigungsstart 1991 bzw. 1992 waren wir schon 1993 mit ersten Marktunsicherheiten sowie großen Veränderungen in der ehemaligen Tschechoslowakei konfrontiert. Nach dem EU-Beitritt 2004 gab es 2008/09 neuerlich eine verhältnismäßig komplizierte Wirtschaftslage, ungefähr in der selben Zeit wurde der Euro als neue Währung eingeführt. Bei all diesen Themen hatten wir herausfordernde Situationen zu meistern. Und dann gab es auch die firmeninternen Meilensteine und Anreize. Sie waren zumeist mit Wachstumsmöglichkeiten verbunden – in neuen interessanten Projekten und vor allem in der Verwirklichung neuer Ideen und Konzepte. So konnten wir von ursprünglich nur einer Produktionsunit auf inzwischen vier Units wachsen. Jeder einzelne Wachstumsschritt barg in sich eine Vielzahl interessanter Gedanken und Lösungen. Auf keinen Fall dürfen wir die Entscheidungen vergessen, die auf unsere Selbstständigkeit in verschiedenen Bereichen und Prozessen ausgerichtet waren. Etwa in der Produkt- und Prozessentwicklung, in Automatisierungsmaßnahmen oder in der Logistik. 

 

Wie würdest du die MSSK charakterisieren? Besitzt sie außergewöhnliche Stärken?

Vladimír: Das ist recht schwierig zu bewerten. Ich denke aber, dass die Stärke unseres Unternehmens in den Menschen liegt, in ihrer Begeisterung und ihrem Willen, etwas zu erreichen. Sie wollen die Aufgaben mit erfolgreichem Ausgang  bewältigen. Wir haben zum Glück viele Mitarbeiter, für die ein „nein“ oder „das geht nicht“ nicht existiert!

Anna: Die MSSK ist ein florierendes Unternehmen in der schönen Umgebung des unteren Orava-Tals, das seinen Mitarbeitern bereits 25 Jahre Sicherheit und Stabilität bietet. Seinen Erfolg verdankt es den Anstrengungen der Mitarbeiter. 

 

Stellt die Miba besondere Ansprüche an ihre Mitarbeiter, die sie neben der Qualifikation erfüllen müssen? Was ist das Besondere am MSSK-Team?

Vladimír: Spezielle Anforderungen an unsere Mitarbeiter zu stellen, diese zu schaffen oder nach solchen zu suchen, ist für uns nicht entscheidend. Eine wichtige Grundlage ist die Arbeit mit jungen Menschen, die gerade ihr Studium auf verschiedenen Qualifikationsstufen beendet haben. Wir sind bemüht, für unsere Mitarbeiter Entwicklungsbedingungen in Einklang mit den Bedürfnissen des Unternehmens zu schaffen, ihre Kreativität zu wecken, ihr Talent zu fördern und sie zu motivieren – indem wir ihnen einen Arbeitsplatz und Betätigungsmöglichkeiten anbieten. Wir möchten dabei aber auf keinen Fall auf die Erfahrungen der älteren Kollegen und ihre Motivation verzichten. Wichtig ist einfach eine motivierende und positive Atmosphäre im Unternehmen, die wir gemeinsam schaffen wollen.

Anna: Ausbildung und Qualifikation sind wichtig. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl spielt zudem auch die Persönlichkeit des künftigen Kollegen oder der Kollegin. Es ist wichtig, dass er oder sie gut ins Team passt. Die Arbeit bei uns ist vielfältig und dynamisch. Deshalb erwarten wir von unseren künftigen Kollegen und Kolleginnen die Bereitschaft, an sich zu arbeiten, und das Bedürfnis, sich weiterzuentwickeln. Wir sind die Miba Familie. Gute Arbeitsbeziehungen sind eine der Grundlagen unseres Erfolgs.

 

Die MSSK ist Teil einer internationalen Gruppe. Welche Rolle spielen die slowakischen Werke im Rahmen der Gruppe? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den anderen Standorten? 

Vladimír: Die Suche nach einem eigenen Platz in der Gruppe ist Teil unserer Zukunft und wir bemühen uns nicht nur, einen Platz zu finden und zu definieren, sondern ihn auch positiv zu gestalten und zu beeinflussen. Unsere Rolle oder Position unterliegt schon seit Längerem einem Wandel, vom Empfänger und Verarbeiter hin zum Anbieter. Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß. Sehr oft brauchen wir auch Ratschläge und Lösungen, doch vor allem sind wir sehr proaktiv und wollen es auch weiterhin sein. Besonders anspruchsvoll sind Kommunikation und gegenseitiges Verständnis, damit wir in den Lösungen und zukünftigen Ausrichtungen stets einen gemeinsamen Weg finden.

 

Welche Möglichkeiten haben die Mitarbeiter dank der internationalen Aktivitäten der Miba?

Anna: Wir beginnen bereits mit Schülern im Rahmen der dualen Ausbildung. Während  ihrer Ausbildung an der Berufsschule bieten wir ihnen Lehrstellen im Schwesterwerk Vorchdorf in Österreich. Besonders erfolgreichen Absolventen steht das Miba Global Graduate Program offen. Unsere Mitarbeiter tauschen Erfahrungen mit ihren Kollegen in Österreich, Indien, Brasilien, China und den USA aus.

 

Was bedeutet für dich „Freiraum“ für die Karriere und welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Vladimír: Wir setzen bei uns jeden Tag das Motto „Geben Sie Ihrer Karriere Freiraum!“ um. Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung bekommt bei uns jeder, er muss nur selbst wollen. Das hat jeder in seinen eigenen Händen. Wir stellen dafür die Bedingungen zur Verfügung.

Anna: „Freiraum“ ist für mich die Möglichkeit zu zeigen, was in einem steckt, die Möglichkeit, sich hochzuarbeiten. Die Miba bietet den Mitarbeitern Freiraum, an sich zu arbeiten und zu wachsen. Nach neuen Lösungen zu suchen, Entscheidungen zu fällen und bereit zu sein, deren Folgen zu tragen. Ich selbst begann vor elf Jahren als Mitarbeiterin im Einkauf und heute bin ich Human Capital Manager.